Gedenk- & Aktionstage

Jahrestag der Stonewall Aufstände

28. Juni 2023

Lesedauer: ca. 2 Minuten
Schild mit der Aufschrift "The first Pride was a riot" beim CSD 2021
Content-Warnung
Dieser Beitrag enthält Beschreibungen von Gewalt- und Diskriminierungserfahrungen. Bei manchen Menschen können diese  Themen negative Reaktionen auslösen. Bitte seid achtsam, wenn das bei euch der Fall sein sollte!

Am 28. Juni ist der Gedenktag der berühmten Stonewall Aufstände. In der queeren Community hat Stonewall eine besondere Bedeutung, da die Aufstände als Beginn der modernen queeren Bewegung gelten. Der Name Stonewall geht auf eine New Yorker Bar in der Christopher Street zurück, die insbesondere von der queeren Community gerne besucht wurde. In der Nacht zum 28.06.1969 hatte es dort große Aufstände gegeben. Grund hierfür war eine erneute, willkürliche, brutale Razzia der New Yorker Polizei, welche die Ausweise der friedlichen Besucher:innen der Bar kontrollieren wollte und Menschen dazu zwang, sich auszuziehen, um zu untersuchen, ob ihre Kleidung der heteronormativen Norm entsprach.

Im Jahr 1969 galt Homosexualität in vielen Ländern noch als illegal. Für die Angehörigen der queeren Community war die Bar ein Zufluchtsort, an dem sie ganz sie selbst sein konnten. Der Stonewall Aufstand war also nicht nur ein Protest gegen willkürliche Polizeigewalt, sondern auch eine Verteidigung der Rechte queerer Menschen. Die drei Trans Frauen und Women of Colour Marsha P. Johnson, Sylvia Rivera und Stormé Delarvarie gelten als Anführerinnen der Aufstände. Sie machten lautstark darauf aufmerksam, dass das Verhalten der Polizei menschenunwürdig war und forderten andere lautstark dazu auf, sich gegen die Polizeigewalt zu wehren. Aufstände gegen willkürliche Polizeigewalt gegen queere Personen gab es schon zuvor.

Stonewall jedoch war der erste geeinte Protest der queeren Community für geschlechtliche und sexuelle Gleichberechtigung. Der Aufstand im Jahr 1969 war für viele Menschen weltweit der Beginn, sich für die rechte queerer Menschen einzusetzen und ihre Queer-Sein zu feiern. In New York wird jedes Jahr ein Gedenkmarsch für die Protestant:innen von Stonewall abgehalten. Aus den Stonewall-Aufständen heraus entstand so auch der Christopher Street Day. Erstmals wurde dieser in Deutschland 1972 gefeiert. Damals vermummten sich noch viele Teilnehmende aus Angst, erkannt zu werden. 1992 kam dann der CSD auch nach Leipzig und wird seitdem jedes Jahr hier gefeiert. Gerne könnt ihr euch in unserer Chronik weiter zum Thema belesen.

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