Gedenk- & Aktionstage

Internationaler Coming-Out-Tag

11. Oktober 2023

Lesedauer: ca. 2 Minuten
Herzförmiger Luftballon in Regenbogenfarben

Heute ist internationaler Coming-Out Tag. Was bedeutet das? Der Coming-Out Tag soll Menschen, die sich selbst als queer bezeichnen, ermutigen, zu ihrer Sexualität und/oder geschlechtlichen Identität zu stehen. Den Aktionstag gibt es bereits seit 1988. Er soll an eine Großkundgebung für Schwulen- und Lesbenrechte erinnern, die ein Jahr zuvor stattfand. Seitdem wird der Coming-Out Tag jedes Jahr weltweit begangen – zum Beispiel mit Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen, Filmfestivals und Ausstellungen.

Coming-Out meint zunächst, dass man sich selbst bewusst macht, dass man eine andere sexuelle Orientierung als Heterosexualität hat und/oder sich nicht (nur) als das Geschlecht fühlt, welches einem bei der Geburt zugewiesen wurde. Das nennt man inneres Coming-Out. In einem zweiten Schritt kann es darum gehen, sein Umfeld (und die Öffentlichkeit) darüber zu informieren. Das nennt man äußeres Coming-Out. Häufig liegen mehrere Jahre zwischen dem inneren und äußeren Coming-Out. Viele Menschen haben Angst, sich zu outen aus Sorge davor, wie ihr Umfeld darauf reagieren wird. Viele Menschen fürchten sich vor Ablehnung, Diskriminierung oder Kontaktabbrüchen im Zusammenhang mit ihrem Coming-Out. Insbesondere für ältere Menschen war/ist ein Coming-Out oft schwer. So wurden die Paragraphen 175 und 175a, welche sexuelle Handlungen zwischen Männern verbot, erst 1994 in ganz Deutschland aufgehoben. Aufgrund der vorherrschenden normativen Rollenbilder ist/war es für Frauen, insbesondere Mütter, oft sehr tabuisiert, eine nicht heterosexuelle Identität offen zu leben. Nicht-binäre Menschen werden häufig ebenso in ihrer geschlechtlichen Identität in vielen Bereichen noch nicht akzeptiert. Der Coming-Out Tag soll hierbei helfen, es für Betreffende einfacher zu machen und ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein sind. 

Auch wenn sich viele Menschen für ein Coming-Out entscheiden, ist dies nicht zwingend notwendig, wenn du dich damit nicht gut fühlst oder Angst davor hast. Denn ein Coming-Out ist eine individuelle Sache, dessen Frage nach dem „ob“, „wie“, „wann“ und „bei wem“ jeder selbst bestimmen soll. Es kann auch ein erster Schritt sein, es wenigen Vertrauenspersonen zu erzählen und zu schauen, wie du dich damit fühlst. Egal wofür du dich entscheidest, du bist nicht allein!

Seid ihr selbst gerade im Coming-Out Prozess oder wollt eine:n Freund:in unterstützen? Hier findet ihr Beratungsangebote und hilfreiche Artikel:

Gerne kannst du in Leipzig auch die Beratungsstelle Rosalinde Leipzig e.V. für ein kostenloses, unverbindliches Beratungsgespräch zum Thema besuchen. Ebenso kann dir der TIAM e.V. weiterhelfen, wenn du dich als trans- oder intergeschlechtlich identifizierst.

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Der CSD Leipzig wird unter anderem unterstützt durch: