CSD 2026 - Pressemitteilungen

Motto und Schwerpunkt 2026

15. Dezember 2025

Lesedauer: ca. 2 Minuten

Keine Ruhe, kein Zurück – Queere Rechte Stück für Stück!

Wir werden nicht zurück in die Unsichtbarkeit gehen! Auch wenn die gesellschaftliche Akzeptanz für Vielfalt im Generellen und für queere Identitäten im Speziellen abnimmt. Laut einer aktuellen Studie1 aus dem Jahr 2025 ist Sachsen trauriges Schlusslicht. Gerade im ländlichen Raum, aber auch in den Großstädten steigt die Bedrohungslage für queere Menschen. Rechtsextreme Bewegungen und Parteien versuchen daraus Kapital zu schlagen und die Errungenschaften unserer Community streitig zu machen. Gezielt rufen sie zu Gegenprotesten auf, greifen uns an, versuchen sich gegen uns als Teil einer progressiven, offenen Gesellschaft zu stellen.2 Besonders im Fokus stehen dabei das erst kürzlich errungene Selbstbestimmungsgesetz und generell alles, was die fragile Männlichkeit rechtsextremer Männer in Frage stellen könnte.

Ein Zurück lassen wir nicht zu. Denn, ein Zurück in die Unsichtbarkeit ist für uns keine Option. Viel zu lange waren queere Menschen unterdrückt, Diskriminierung und sogar Kriminalisierung ausgesetzt. Beispielsweise wurde erst 1992 Homosexualität aus dem internationalen Katalog der Krankheiten (ICD) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen und wird seitdem nicht mehr als psychische Störung geführt — trans Geschlechtlichkeit wurde sogar erst 2022 gestrichen.

Über 100 Jahre lang galt in Deutschland der menschenverachtende § 175 des Strafgesetzbuches, welchen bereits die Nationalsozialisten nutzten, um rund 53.000 Männer, die Männer liebten, zu verurteilen und mit dem rosa Winkel gekennzeichnet ins KZ zu stecken. Der Paragraf, der zuletzt nur noch in abgeschwächter Form galt, zerstörte über Jahrzehnte Existenzen und wurde erst 1994 endgültig abgeschafft. Selbst heute gibt es noch anhaltende rechtliche Ungleichheiten, z.B. im Abstammungsrecht für Zwei-Mütter-Familien.

Wir werden nicht ruhig zusehen, wie uns unsere Freiheit genommen wird. Wir müssen Allianzen bilden, uns vernetzen und gemeinsam für unsere Rechte auf die Straße gehen. Wir müssen zeigen, dass wir viele sind. Zeigen, dass wir ein wichtiger Teil dieser Gesellschaft sind, den es zu schützen lohnt. Wir müssen die stille Mehrheit der Bevölkerung dazu bewegen, sich gegen den Rechtsextremismus und menschenverachtende Ideologien zur Wehr zu setzen und eine klare Haltung einzunehmen.

Für uns gibt es nur einen Weg: Keine Ruhe, kein Zurück – Queere Rechte Stück für Stück!

Quellen:

1 Vielfaltsbarometer 2025, Robert-Bosch-Stiftung
2 „Queerfeindlichkeit sichtbar machen – Sicherheitsreport zu rechtsextremen Angriffen auf CSDs“, 2025, Amadeu Antonio Stiftung

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