CSD 2025 - Pressemitteilungen

CSD-Botschafter 2025

15. Mai 2025

Lesedauer: ca. 3 Minuten
Sebastian Krumbiegel, CSD-Botschafter 2025

Es freut uns außerordentlich euch den diesjährigen Botschafter des CSD Leipzig vorstellen zu dürfen: Sebastian Krumbiegel.

Sebastian Krumbiegel ist gebürtiger Leipziger, bekannt als Mitglied der Band Die Prinzen und er ist weit mehr als nur ein Musiker. Seit Jahren engagiert sich Sebastian laut, sichtbar und konsequent für eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft. Sein Einsatz gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Intoleranz ist unerschütterlich – ob auf der Bühne, als Organisator von „Leipzig zeigt Courage“, in Interviews oder bei Demonstrationen. Mit klarer Haltung und offenen Worten tritt er regelmäßig gegen menschenfeindliche Ideologien ein und ermutigt andere, ebenfalls Gesicht zu zeigen.

Wir freuen uns besonders, dass uns mit Sebastian ein heterosexueller Mann als Botschafter für den CSD Leipzig unterstützt. Denn es ist enorm wichtig, dass wir auch Unterstützer:innen an unserer Seite haben, die selbst nicht queer sind, die aber mit uns gemeinsam kämpfen wollen! Schon 2015 zeigte Sebastian Flagge und war Schirmherr des schwul-lesbischen Chorfestivals Nordakkord.

In einer Zeit, in der rechte Strömungen zunehmend versuchen, queere Rechte und gesellschaftlichen Fortschritt zurückzudrängen, setzen wir mit Sebastian Krumbiegel ein starkes Zeichen: Unsere Gesellschaft lässt sich nicht spalten. Wir zeigen Haltung. Wir stehen zusammen. Wir bleiben hier!

Wir freuen uns auf einen kraftvollen CSD Leipzig 2025 mit Sebastian Krumbiegel an unserer Seite – als Botschafter, Verbündeter und Mensch mit Haltung.

Mehr über Sebastian und seine Rolle als CSD-Botschafter hört ihr ab dem7. Juni in unserem Podcast-Special und natürlich wird er auch bei unserer Kundgebung am 28. Juni auf dem Augustusplatz dabei sein.

Sebastians Grußwort zum CSD Leipzig 2025

Wir hatten eigentlich gedacht, dass ein paar Sachen ein für alle Mal geklärt waren. Wir waren davon überzeugt, dass es Errungenschaften der Moderne gibt, die für immer bleiben, dass uns die Ergebnisse einer fortschrittlichen, freiheitlich-demokratischen Entwicklung der letzten Jahre nicht mehr zu nehmen sind.

Das war, wie wir heute schmerzlich feststellen müssen, ein Irrtum. Die Welt scheint verrückt geworden zu sein. Um uns herum passieren Dinge, die noch vor ein paar Jahren undenkbar schienen. Weltweit bricht sich ein widerlich-gestriger Nationalismus Bahn. Ein Europa mit offenen Grenzen gehört wieder der Vergangenheit an und weltweit entwickelt sich ein befremdlicher, völkischer Rechtspopulismus. Die Herrscher der ehemals verfeindeten Supermächte USA und Russland scheinen sich gegen unsere freiheitliche Welt zu verbünden. Rassistische, antisemitische, sexistische und homophobe Sprüche sind plötzlich wieder sagbar – nicht nur auf den Straßen, im Netz oder in Talkshows, sogar in demokratisch gewählten Parlamenten ist der Ton rauer geworden.

Aus Worten werden Taten und gewalttätige Übergriffe gegen Menschen, die anders sind als die vermeintliche Norm häufen sich auf beängstigende Weise. Queere und trans Menschen, Menschen mit Behinderung oder einfach nur mit einer anderen Hautfarbe werden wieder ausgegrenzt, bedroht und gewalttätig angegriffen.

All das hatten wir nicht für möglich gehalten, aber die Realität zeigt uns auf ernüchternde Weise, dass es höchste Zeit ist, dieser Entwicklung entschlossen entgegenzutreten. Wir müssen uns wehren, wir müssen unsere freie Welt verteidigen, wir dürfen nicht zulassen, dass das, was da gerade passiert, Normalität wird. Es gibt sicher verschieden Möglichkeiten, etwas zu tun. Wir können uns organisieren und jeden Tag vor unserer Haustür, im Freundes- und Familienkreis dazwischen gehen, wenn wir merken, dass etwas nicht stimmt. Wir können uns gegenseitig bestärken, können laut sein und wir sollten nicht damit aufhören uns klar zu positionieren.

FÜR eine freie, multikulturelle, offene Gesellschaft, FÜR ein respektvolles Miteinander, FÜR Vielfalt in einer bunten Welt. Oder eben GEGEN jede Form der Ausgrenzung von Minderheiten, gegen Rassismus, Antisemitismus und ein Wiedererstarken einer gefährlichen, modernen Form des Faschismus.

Wir sollten unsere freie Welt feiern, wir sollten uns nicht nehmen lassen, optimistisch und zuversichtlich zu bleiben, denn wir sind stärker als wir uns vorstellen können. Wir können denen, die in die Vergangenheit zurückwollen zeigen, dass es bessere Ideen gibt. Es gibt viele Möglichkeiten, all das zu zeigen. Eine ist, mit all den anderen bunten Menschen zum Christopher Street Day auf die Straßen zu gehen und gegen den Wahnsinn anzukämpfen, Musik zu machen und laut und deutlich zu sagen, dass Liebe viel stärker ist als alles andere.

Ja – Liebe kann die beste Antwort sein auf eine Welt, die gerade durchzudrehen scheint. Und dass Liebe keinen Unterschied macht zwischen Männern und Frauen und allen dazwischen und außerhalb, das sollte mittlerweile doch wirklich jedes Kind wissen.

In diesem Sinne, lasst uns die Regenbogenfahne hissen und allen um uns rum selbstbewusst zeigen, dass das Leben lebenswert und unsere Welt bunt ist.

Happy CSD!

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Der CSD Leipzig wird unter anderem unterstützt durch: