CSD 2024

CSD 2024: Alle Infos in Leichter Sprache

30. Juli 2024

Lesedauer: ca. 3 Minuten
Regenbogenfahne und -luftballon schweben bei der CSD Demo 2018 durch die Grimmaische Straße

CSD 2024 in Leipzig

CSD ist die Abkürzung für:
Christopher Street Day.
Das ist Englisch.
So spricht man das: Kristoffer Striet Däi.

Der Christopher Street Day ist ein besonderer Tag.
An diesem Tag gehen viele queere Menschen auf die Straße.

Queer ist auch ein englisches Wort.
So spricht man das: kwier.
Queere Menschen sind bunt und verschieden.
Queere Menschen sind zum Beispiel:

  • Menschen, die aussehen wie eine Frau.
    Aber sich als Mann fühlen.
  • Menschen, die aussehen wie ein Mann.
    Aber sich als Frau fühlen.
  • Menschen, die sich nicht als Frau fühlen.
    Und auch nicht als Mann.
    Sie fühlen sich als etwas dazwischen.
  • Menschen, die manchmal mit einer Frau Sex haben.
    Und manchmal Sex mit einem Mann.
  • Menschen, die gar keinen Sex haben wollen.

Der Christopher Street Day heißt in diesem Jahr:
Wir wählen Vielfalt!

Warum haben wir diesen Spruch ausgesucht?
Wir machen uns Sorgen.
Manche Leute mögen queere Menschen nicht.
Manche Leute verletzen queere Menschen mit Worten.
Oder mit körperlicher Gewalt.
Das ist sehr viel mehr geworden.
Deshalb fühlen sich viele queere Menschen nicht mehr sicher.
Sie gehen nicht mehr zu Veranstaltungen für queere Menschen.

Sie haben Angst:

  • mit Worten verletzt zu werden
  • geschlagen zu werden
  • getreten zu werden.

Das tut unserem Zusammen-Leben nicht gut.

Was ist passiert?
Das Zusammen-Leben der Menschen verändert sich gerade sehr.
Es gibt viele Probleme.
Zum Beispiel:

  • den Klima-Wandel
  • den Krieg in dem Land Ukraine
  • die Folgen von der Corona-Pandemie

Deshalb sind viele Menschen unsicher und ärgerlich.
Manche Menschen glauben:
Viele unterschiedliche Lebens-Weisen nebeneinander sind nicht gut.
Es soll nur eine Möglichkeit geben:

  • Wen wir lieben
  • Wie wie wir lieben.
  • Als was wir uns fühlen.

Es soll kein dazwischen geben.
Es soll auch nichts anderes geben.
Diese Menschen sind gegen Vielfalt.
Diese Menschen wollen,
dass alles wieder so ist wie früher.
Aber:
Das ist schlecht für uns.
Früher war überhaupt nichts besser.
Wir hatten es noch viel schwerer als heute.
Wir wurden diskriminiert und verfolgt.

Hier kommen 2 Beispiele.

1. Beispiel
Liebe und Sex zwischen Männern war früher verboten.
Und stand unter Strafe.
Dafür gab es ein Gesetz.
Männer konnten ins Gefängnis kommen.
Erst im Jahr 1994 wurde dieses Gesetz endgültig gestrichen.
Weil es gegen die Menschen-Rechte verstößt.
Trotzdem gab es lange Zeit keinen Ausgleich für diese falsche Strafe.
Einen Ausgleich kann man erst seit dem Jahr 2017 bekommen.

2. Beispiel
Trans Menschen
Trans Menschen fühlen sich wie in einem falschen Körper.
Zum Beispiel:
Vielleicht sehen sie aus wie ein Mann.
Aber sie fühlen sich als Frau.
Oder als etwas dazwischen.
Bis zum Jahr 1981 hatten Trans Menschen in Deutschland
keinerlei Rechte.
Zum Beispiel:
Sie konnten nicht ihr Geschlecht ändern lassen.
Und mussten als Frau oder Mann leben.
So wie das die Ärzte meistens schon bei der Geburt bestimmt hatten.
Das Transsexuellen-Gesetz aus dem Jahr 1981 hat das geändert.
Aber:
Das Gesetz hat bestimmt:
Wann dürfen Trans Menschen ihren Namen und ihr Geschlecht ändern.
Die Menschen mussten dafür einen Antrag stellen.
Ärzte und Ämter haben dann über die Menschen entschieden.
Oft wurden die Menschen dabei ungerecht behandelt.
Und diskriminiert.
Das war für die meisten eine schlimme Erfahrung.
Deshalb soll es nun das Selbstbestimmungs-Gesetz geben.
Jede Person darf selbst entscheiden, welches das richtige Geschlecht für sie ist.
Keiner soll das mehr von außen bestimmen.
Das finden wir gut und richtig.
Es gibt aber auch Menschen, die gegen das neue Gesetz sind.

In diesem Jahr ist die Europa-Wahl.
Und es gibt auch Landtags-Wahlen in:

  • Sachsen
  • Thüringen
  • Brandenburg

In Sachsen will fast jeder dritte Mensch eine rechts-extremistische Partei wählen.
Rechts-extremistisch bedeutet zum Beispiel:
Solche Parteien sind gegen Menschen, die anders sind.
Und anders denken.
Solche Parteien sind auch gegen queere Menschen.
Solche Parteien wollen keine Vielfalt.
Zum Beispiel sind sie gegen das neue Selbstbestimmungs-Gesetz.
Und sie sind gegen queere Menschen, die aus einem anderen Land kommen.
Und eine andere Haut-Farbe haben.
Darüber machen wir uns große Sorgen.
Denn wir wissen, was passieren kann:
Wir verlieren unsere hart erkämpften Rechte.
Wir werden wieder diskriminiert.
Und wir werden wieder ausgegrenzt.

Deshalb müssen wir jetzt etwas tun.
Wir müssen laut bleiben.
Alle sollen uns sehen.
Wir sind für Vielfalt und Demokratie.

Im vorigen Jahr haben wir gesagt was wir uns wünschen:
Alle Menschen sollen gut miteinander leben.
Ohne einander weh zu tun.
Und ohne andere aus zu grenzen.
Alle Menschen sollen sich gegenseitig achten.
Und alle Menschen sollen ohne Angst leben können.
Es soll egal sein, wen man liebt.
Es soll egal sein, als was man sich fühlt:

  • ob als Mann
  • ob als Frau
  • ob als etwas dazwischen
  • oder einfach als Mensch

Dafür kämpfen wir.

Wir werden nicht schweigen.
Wir wählen Vielfalt!
Macht alle mit!

Deshalb:
Kommen Sie am 17. August auf den Augustusplatz
zum Christopher Street Day!
Wann?
Von 11:30 Uhr bis 20:00 Uhr

Zuerst gibt es eine Demo:
Mit Reden auf dem Augustusplatz.
Und mit einem Umzug durch die Stadt.
Danach gibt es ein Straßen-Fest.
Das Straßen-Fest ist wieder auf dem Augustusplatz.
Das Straßen-Fest beginnt 16:00 Uhr.

Es gibt auch wieder eine Programm-Woche:
Mit vielen verschiedenen Veranstaltungen.
Die Programm-Woche geht vom 9. bis zum 17. August.
Hier können Sie mehr darüber erfahren: https://csd-leipzig.de/veranstaltungen/
Bitte beachten Sie:
Die Infos sind nicht in Leichter Sprache.

Der vorstehende Text wurde von professionellen Übersetzer:innen für Leichte Sprache erstellt, mit der Zielgruppe abgestimmt und von dieser zertifiziert. Er basiert inhaltlich auf unserem Schwerpunkttext für den CSD Leipzig 2024 sowie allgemeinen Informationen über den Christopher Street Day und die queere Community.

Die Leichte Sprache verzichtet unter anderem auf Fachbegriffe und Fremdwörter sowie verschachtelte Sätze und verwendet ausschließlich das generische Maskulinum. Dadurch können die Erklärungen auf Menschen, die nicht der Zielgruppe angehören oberflächlich, verkürzt oder verallgemeinernd wirken. Sie dienen letztendlich aber einem besseren Verständnis für Menschen welche aus unterschiedlichen Gründen Schwierigkeiten mit der Deutschen Sprache haben. Dies können beispielsweise Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung oder Menschen mit Sprachbarrieren zum Beispiel aufgrund eines Migrationshintergrundes sein.

Wir möchten selbstverständlich der Vielfalt unserer Community bestmöglich gerecht werden und niemanden ausgrenzen oder abwerten. Uns ist bewusst, dass dies ein sensibles Thema ist und es liegt uns am Herzen, den CSD Leipzig inklusiver zu gestalten.

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Der CSD Leipzig wird unter anderem unterstützt durch: